„Wir brauchen dringend arbeitsmarktorientierte Zuwanderung, um den Fachkräftebedarf der Wirtschaft zu decken“, forderte Michael Jäger, Vorsitzender von ARBEITGEBER KÖLN, anlässlich des 14. Kölner Arbeitgebertages vor rund 300 Gästen. Allein durch die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten könne die Fachkräftelücke nicht geschlossen werden. „Asyl ist ein Akt der Menschlichkeit, qualifizierte Zuwanderung eine Notwendigkeit“, schloss Jäger.
Vor dem Hintergrund des Urteils des Verwaltungsgerichts Köln zu Diesel-Fahrverboten erneuerte Jäger seine Forderungen nach weitreichenden Ausnahmeregelungen und Übergangsfristen insbesondere für Wirtschaftsverkehre, damit Köln nicht zum Stillstand komme. Nach dem, was bisher zur Entscheidung bekannt sei, habe er zudem erhebliche Zweifel an der Verhältnismäßigkeit der Maßnahme.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Die Geschichte Kölns ist eine Erfolgsgeschichte der Integration“

Oberbürgermeisterin Henriette Reker bezeichnete das Urteil in ihrem Grußwort als große Herausforderung, der sich die Stadt umgehend stellen wird. Ohne auf das Ergebnis der Revision abzuwarten, werde man sich des Themas mit aller Kraft annehmen, um jenen drohenden Stillstand zu verhindern. Zum erstmals verliehenen Integrationspreis gratulierte die Oberbürgermeisterin: „Die Geschichte Kölns ist eine Erfolgsgeschichte der Integration“, sagte Henriette Reker und bezeichnete Migration als „Chance für alle“.

NRW-Integrationsminister Stamp fordert Integrationsgipfel
Auch Dr. Joachim Stamp, NRW-Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration, beglückwünschte die ARBEITGEBER KÖLN zu deren Initiative und lobte die „großartige Idee dieses Preises“. Vom Kölner Integrationspreis gehe eine positive Botschaft aus. Im Zuge seiner Rede zum Thema „Einwanderungsland NRW – Migration als Herausforderung und Chance“ übte er indes harsche Kritik an der Bundesregierung und insbesondere an Innenminister Horst Seehofer. Stamp forderte eine grundsätzliche Neuordnung der Zuwanderung und forderte einen Integrationsgipfel von Bund, Ländern und Kommunen.
Im Beisein des Ministers fand auch die Preisverleihung des Integrationspreises der ARBEITGEBER KÖLN statt, in deren Rahmen drei Unternehmen für ihr vorbildliches Engagement in Sachen Integration ausgezeichnet wurden. Minister Stamp gratulierte den Unternehmen: „Mit Ihrem Engagement leisten Sie einen hervorragenden Beitrag zur Integration. Sie übernehmen damit eine Vorbildfunktion für andere Unternehmen. Integration in den Arbeitsmarkt ist eine der Grundvoraussetzungen für Integration in die Gesellschaft.“

Michael Jäger, Vorsitzender von ARBEITGEBER KÖLN: „Vielfalt längst gelebte Realität in der Wirtschaft“

 Jäger zeigte sich ebenfalls begeistert über die Vielzahl beeindruckender Unternehmensbewerbungen im Zusammenhang mit dem Integrationspreis. Sie seien eindrucksvoller Beweis, dass Vielfalt längst gelebte Realität in der Wirtschaft sei.

Die Preisträger
Den Integrationspreis der ARBEITGEBER KÖLN erhielten folgende Unternehmen:

  • Elektrohaus Bernhard Günther GmbH & Co. KG
  • rahm Zentrum für Gesundheit GmbH
  • START NRW GmbH