Allein in Köln gibt es rund 400 Stiftungen, die sich in den Bereichen Soziales, Bildung, Kultur, Natur und Wissenschaft engagieren. Ein Teil dieser Stiftungen sind im Kölner Stiftungen e. V. organisiert.

Die Zahl der Stiftungen steigt bundesweit und in Köln stetig an. Heute werden zehnmal so viele Stiftungen gegründet wie vor 30 Jahren. Im NRW-Vergleich liegt Köln als größte Stadt mit der Anzahl der Stiftungen auf Platz eins. Rund 350 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts haben hier ihren Sitz. Anfang 2009 wurde der Verein Kölner Stiftungen e. V. als Dachverein ins Leben gerufen. Auch die Stadt Köln unterstützt ihre Arbeit und fördert die Stiftungstage.

Sich für eine gute Sache einsetzen

Wer sich einer Stiftung anschließt, wird oftmals durch einen persönlichen Beweggrund motiviert. „Die Stifterinnen und Stifter sind davon überzeugt, dass ihr Vermögen für eine gute Sache einzusetzen ist“, so Dr. Ulrich S. Soénius, Vorsitzender des Kölner Stiftungen e. V. Dabei spielt oft der Anspruch, der Gesellschaft „etwas zurückzugeben“ eine Rolle. „Gerade in einer Bürgerstadt wie Köln ist der Wille, die Dinge in die Hand zu nehmen, weit ausgeprägt. Es gibt viele gute Zwecke.“
Über 100 Stiftungen sind im Kölner Stiftungen e. V. organisiert. Der Verein sieht sich selbst als eine „vor-Ort-Ergänzung“ zum Bundesverband Deutscher Stiftungen. „Es kommt nicht auf die Höhe der Aufwendungen an. Vielmehr ist wichtig zu verstehen, warum Stiftungen sich engagieren“, sagt der Vorsitzender des Kölner Stiftungen e. V.

Leistungsschau der Stiftungen

Alle drei Jahre stellen sich die Kölner Stiftungen beim Stiftungstag vor, erstmalig organisierte ein Initiativkreis 2006 die Leistungsschau der Stiftungen. Drei Jahre später gründete sich der Kölner Stiftungen e. V., der den Stiftungstag seitdem – und in diesem Jahr zum vierten Mal – organisiert. „Die Menschen können sich an diesem Tag von dem Wert und dem Engagement der Stiftungen überzeugen lassen“, erklärt Soénius. „Es wurde wieder deutlich, dass sich die Leistung der Stiftungen aufgrund der ihnen zur Verfügung stehenden Mittel in der Qualität teils stark unterscheiden, aber die Qualität stets sehr hoch ist.“

Vielfältige Stiftungszwecke

Ein Blick in die Steckbriefe der Aussteller des Stiftungstages genügt, um zu sehen, dass die Stiftungszwecke vielfältig sind. Gefördert werden Projekte für Kinder und Jugendliche ebenso wie für ältere oder kranke Menschen sowie Familien. Aber auch zur Förderung der Forschung und Bildung gibt es Stiftungen, aber auch zum Gedächtnis der Stadt oder des Krieges.
Auch die Stadt Köln ist mit 24 unselbstständigen Stiftungen Mitglied im Verein, deren Stiftungszwecke sich sehr unterscheiden. Unter anderem können die Bürger der Stadt Köln für die Förderung des Musikstudiums oder des Schul- und Ausbildungswesens stiften, es gibt die Waisenhausstiftung, die Altersstiftung oder die Wohnungsstiftungen.

Bürgerstiftungen unterstützen das Gemeinwohl

Ein Boom ist seit einigen Jahren im Bereich der Bürgerstiftungen zu verzeichnen. Viele Bürger schließen sich für das Gemeinwohl zusammen und gründen Stiftungen „von Bürgern für Bürger“. Dabei kann die Satzung fast die gesamte Palette gemeinnütziger Zwecke umfassen. Für das Stiftungskapital kommen die Mitglieder gemeinsam auf. Doch es wird nicht nur Geld gestiftet: Die Bürger können ebenso ihre Zeit für ehrenamtliche Arbeit oder ihre Ideen und Vorstellungen, wie die Stiftungsmittel eingesetzt werden können. Jedes Mitglied kann somit beisteuern, was er am besten kann: sei es bei der Planung und Organisation, beim Netzwerken, bei Charity-Events oder in der direkten Projektarbeit.
Es gibt Bürgerstiftungen, die sich für das gesamte Stadtgebiet einsetzten, aber auch Stiftungen, die sich auf die Unterstützung einzelner Veedel beschränken.  „Ohne Stiftungen wäre unsere Gesellschaft um Einiges ärmer“, sagt Dr. Ulrich S. Soénius, Vorsitzender des Kölner Stiftungen e. V. „Viele gute Projekte werden mit Hilfe von Stiftungen, die fördernd oder operativ tätig sind, umgesetzt.“ 

4. Kölner Stiftungstag 

Seit 2008 wirbt der Kölner Stiftungen e. V. in der Bevölkerung für den Stiftungsgedanken und informiert über das gesellschaftliche Wirken der rund 400 Kölner Stiftungen. 
Der diesjährige Höhepunkt der Aktivitäten war der 4. Kölner Stiftungstag am Samstag, 24. Oktober 2015. Der Bürgermeister der Stadt Köln, Andreas Wolter, und der Vorsitzende des Kölner Stiftungen e. V., Dr. Ulrich S. Soénius, eröffneten die Veranstaltung, die rund 1.000 Gäste besuchten. Geboten wurden verschiedene Fachvorträge und ein umfangreiches Bühnenprogramm, das durch die Offene Jazz Haus Schule mit „KlangKörper“, raum13 mit „Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste“, der Ulbe Produktion mit „Protestspiele Köln Kalk“ und dem Kölner Gebärdenchor Sankt Georg gestaltet wurde. 47 Aussteller repräsentierten 70 Stiftungen.

 

Foto: Susanne Lührig