„Digital-Business“-Studierende der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH) und der 1. FC Köln treiben gemeinsam das Thema „Digitalisierung“ im Fußball voran. Der Traditionsclub und die Hochschule haben jetzt zusammengearbeitet, um digitale Geschäftsideen weiter zu entwickeln.
Die Welt des Sports ist im Zuge der Digitalisierung im Umbruch. Sie verändert nicht nur Trainingssteuerung und Leistungsdiagnostik, sondern auch das Stadionerlebnis, die Kommunikation und das Sponsoring. Neue digitale Geschäftsideen erlauben im Sport die Erschließung neuer Einnahmemöglichkeiten. Dafür hat der 1. FC Köln in diesem Semester mit Studierenden des Digital Business-Masters der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH) zusammengearbeitet, um gemeinsam neue Start-ups und digitale Geschäftsideen zu entwickeln. Seitens des 1. FC Köln war von Interesse, wie die Digitalisierung das bestehende Geschäft verändert und wie der Club diese Herausforderung betriebswirtschaftlich erfolgreich meistern kann. Zehn neue digitale Geschäftsideen sind bei der Zusammenarbeit entstanden – von vereinfachter Parkplatzreservierung via App bis hin zu Künstlicher Intelligenz für die Optimierung einer individuellen Spielerleistung. Basis der Vorschläge waren Befragungen von über 1.000 Fußballfans durch RFH-Studierende. Die Zusammenarbeit zwischen der RFH und dem 1. FC Köln soll weiter ausgebaut werden. Die Teams mit jeweils zwei bis drei Masterstudierenden entwickelten in enger Absprache mit dem 1. FC Köln neue digitale Geschäftsideen in Technologiebereichen wie Virtual und Augmented Reality, Blockchain, E-Commerce, Smart Stadium oder E-Shop. Untersucht und entwickelt wurden Geschäftsmodelle, die in Zukunft auch ein neues wirtschaftliches Standbein für den Kölner Fußballverein bilden können.
Viele Digitalisierungsideen von RFH-Studenten
Ein Team präsentierte Einsatzmöglichkeiten und Geschäftsideen rund um das Thema Blockchain-Technologie und Kryptowährungen im Sportumfeld, damit Betrugsfälle und Fälschungen von Eintrittskarten in Zukunft vermieden werden. Ein anderes Team arbeitete an der Fragestellung, wie das Stadionerlebnis der Zukunft aussehen sollte und wie über eine App Parkplatzreservierungen am Stadion oder Bestellungen für Bier und Würstchen am Platz zeitsparend entgegengenommen werden können. Weiterhin kann durch den Einsatz von Bilderkennungssoftware personalisierte Banner-Werbung geschaltet werden. Künstliche Intelligenz kann helfen, Bewegungs- und Trainingsdaten der Spieler zu analysieren, um die individuelle Spielerleistung zu optimieren. Die Masterstudierenden gaben auch Handlungsempfehlungen, wie die bestehende Online-Ansprache von Jugendlichen verbessert oder die Umsätze im E-Shop weiter gesteigert werden können. Ein Team konzipierte eine neue interaktive Erzähl-Plattform, mit der Online-Nutzer aktiv in Online-Ausstrahlungen rund um die Themen „Fußball und 1. FC Köln“ eingreifen können. Die Ergebnisse waren so vielversprechend, dass sich die Masterstudierenden überlegen, zu dem Thema ein eigenes Start-up zu gründen.
Sowohl für den 1. FC Köln also auch für die Studierenden war diese Zusammenarbeit gewinnbringend. Philipp Liesenfeld, beim 1. FC Köln zuständig für Unternehmensentwicklung und Innovation, sagt: „Es war ausgesprochen inspirierend, die vielen detailliert ausgearbeiteten Geschäftsideen zu sehen. Wir nehmen viele neue Erkenntnisse mit, die für unser digitales Geschäft sehr von Bedeutung sind, sowohl im Bestands- als auch im Neugeschäft.“ Prof. Dr. Kai Buehler, Studiengangsleiter Digital Business, ergänzt: „Digitale Geschäftsmodelle verändern unsere Welt und auch ein Fußball-Club konkurriert um die Aufmerksamkeit der Konsumenten in digitalen Kanälen. Der 1. FC Köln denkt hierbei schon weit voraus und ist ein innovatives Content-Unternehmen, das offen für disruptive Innovationen ist und schon heute in der 1. Liga der Digitalisierer spielt.“ Zwischen der RFH und dem 1. FC Köln besteht bereits eine Kooperation. Beide Institutionen wollen die Zusammenarbeit auch in Zukunft noch weiter ausbauen und arbeiten unter anderem gemeinsam in der Entwicklung von Start-ups im Sport Tech-Bereich.
Foto: RFH