Das Jahr 2018 verlief für das Handwerk besser als für die deutsche Wirtschaft insgesamt. Während sich nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes das Bruttoinlandsprodukt um 3,4 Prozent erhöhte (preisbereinigt um 1,5 Prozent), steigerten die Handwerksunternehmen in der Region Köln-Bonn ihren Umsatz um rund fünf Prozent auf 19,1 Milliarden Euro.
Im dritten Quartal des vergangenen Jahres fiel das Umsatzwachstum mit einem Zuwachs von 6,1 Prozent besonders stark aus – die Zahlen für das vierte Quartal liegen noch nicht vor.
Der Aufwärtstrend, vor allem in den Bau- und Ausbaubranchen, wird sich auch 2019 fortsetzen. „Die Handwerksunternehmen sind mit gut gefüllten Auftragsbüchern ins neue Jahr gestartet, teilweise arbeiten sie an ihrer Kapazitätsgrenze. Ich rechne für 2019 für das Handwerk in unserer Region mit einem Umsatzwachstum von drei bis 3,5 Prozent“, sagte Dr. Ortwin Weltrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln. Anzeichen für eine merkliche Abkühlung des stabilen Konjunkturtrends seien derzeit nicht zu erkennen.
Nach den für das Handwerk in Nordrhein-Westfalen ermittelten Zahlen für die ersten drei Quartale des Jahres 2018 ist die Zahl der im Handwerk tätigen Personen um knapp ein Prozent gestiegen.
Nach Einschätzung von Weltrich sind in den Handwerksunternehmen der Region Köln-Bonn mehrere Tausend Stellen offen; der Fachkräftemangel macht sich gerade in den Handwerkszweigen, die im Jahr 2018 von einer guten Auftragslage profitierten, bemerkbar. Die erheblichen Anstrengungen der Unternehmen und der Handwerksorganisationen, Nachwuchs für die Ausbildungsberufe des Handwerks zu gewinnen, schlagen sich inzwischen in den Ausbildungsstatistiken nieder. So hat das Handwerk in der Region Köln-Bonn im vergangenen Jahr 4.896 Ausbildungsverhältnisse neu abgeschlossen, das ist ein Plus von 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Entsprechend diesem Aufwärtstrend am Lehrstellenmarkt ist auch die Gesamtzahl der Ausbildungsverhältnisse gestiegen, von 12.372 Ende 2017 um zwei Prozent auf 12.619 am Jahresende 2018.
Vom Betriebsrückgang ist, wie bereits in den Vorjahren, überdurchschnittlich stark das Lebensmittelhandwerk betroffen, die Zahl der Bäckereien ging innerhalb eines Jahres von 280 auf 261 zurück. In den Bauberufen hat sich die Gesamtzahl der eingetragenen Betriebe so gut wie gar nicht verändert.
Beitragsbild: Handwerkskammer zu Köln