Die Handwerkskammer zu Köln bleibt eigenen Angaben zufolge in der Corona-Krise erster Ansprechpartner für das Handwerk in der Region. Über die anlässlich der Pandemie eingerichtete Beratungshotline werden zahlreiche Gespräche geführt.
„Unsere Telefone stehen nicht still. Allein am vergangenen Wochenende haben sich 600 Menschen bei uns gemeldet, die Rat und Unterstützung gesucht haben. Dabei ging es hauptsächlich um Fragen rund um die NRW Soforthilfe 2020, die seit Freitagnachmittag beantragt werden kann“, so Garrelt Duin, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln. Über 25 Berater der Handwerkskammer zu Köln waren dafür im Wochenend-Einsatz. Aber auch der Start in die neue Woche zeige, dass der Beratungsbedarf von Handwerkern hoch ist: „Unsere Kolleginnen und Kollegen haben den Telefonhörer quasi von morgens bis abends am Ohr und müssen nach manchem Gespräch erst einmal tief durchatmen. Die persönlichen Schicksale lassen uns hier nicht kalt, das geht zum Teil ganz schön an die eigene Substanz.“ laut der Handwerkskammer geht in den meisten Gesprächen aktuell um betriebswirtschaftliche Fragen. Im Zentrum stehen oft die Themen Nebenerwerb, Berechnung der Umsatzeinbrüche, vorhandene Mittel, Übernahme und Abgrenzung zur Gründung. Besonders hoch ist der Beratungsbedarf während des Antragsverfahrens zur NRW-Soforthilfe. Das Verfahren selbst wird online und zentralisiert über die Bezirksregierungen unter soforthilfe-corona.nrw.de abgewickelt. Aufgrund der erwarteten Menge an eingehenden Anträgen, arbeitet die Handwerkskammer zu Köln mit der Bezirksregierung Köln und dem NRW-Wirtschaftsministerium zusammen. Oberstes Gebot sei es, dass die oft dringend benötigten Finanzspritzen so schnell wie möglich bei den betroffenen Menschen ankommen, so die Handwerkskammer zu Köln. Dazu Garrelt Duin: „Das ist Zusammenarbeit, wie ich sie mir vorstelle. Auf Augenhöhe, ohne viel Bürokratie, ohne Eitelkeiten.“
Damit es bei der Antragsbearbeitung durch die Bezirksregierungen nicht gleich zu Beginn zu Bewilligungsstaus kommt, sollen derzeit möglichst diejenigen den Vortritt bei der Antragsstellung erhalten, die sich in einer akuten finanziellen Notlage befinden. Nicht alle, die den Zuschuss benötigen, brauchen diesen auch direkt in der ersten Woche. Eine Beantragung ist bis zum 31. Mai möglich.

Neues Internetportal der Handwerkskammer zu Köln
Die Handwerkskammer zu Köln sieht es in der Corona-Krise als ihre zusätzliche Aufgabe an, Handwerksunternehmen zu unterstützen, die sich derzeit neuen Dienstleistungen widmen, neue Produkte anbieten oder neue Vertriebswege nutzen. Deshalb ist seit Anfang April das neue Internetportal www.unser-handwerk-hilft.de online. Die Website soll regionalen Handwerksbetrieben die kostenlose Möglichkeit geben, selbst hergestellte Behelfs-Mund-Nasen-Masken und andere individuelle, der Krise entsprechenden Angebote anzubieten oder zu spenden. Dafür müssen Betriebsinhaber lediglich ein Online-Formular ausfüllen. Organisationen und interessierte Privatpersonen können tagesaktuell nach Angeboten regionaler Handwerksbetriebe suchen.
Fotos: Shutterstock, Handwerkskammer zu Köln