Die Klimakita in Köln-Finkenberg versorgt sich komplett selbst mit Wärme und zu 70 Prozent auch mit Strom – eine innovative Kombination verschiedener Wärmequellen sowie eine Photovoltaik-Anlage machen dies möglich.
Das Energiekonzept rechnet sich: Die Kosten zum Heizen, Kühlen und Lüften liegen rund 80 Prozent unter dem deutschen Durchschnitt. Für dieses vorbildliche Engagement im Klimaschutz nahm die KlimaExpo.NRW das Projekt feierlich in ihre Leistungsschau auf. Dr. Heinrich Dornbusch, Vorsitzender Geschäftsführer der Landesinitiative, übergab dabei die offizielle Urkunde an die beiden Projektverantwortlichen Werner Wittkowski, Inhaber des Architekturbüros Wittkowski & Partner sowie Bauherr Walter Grau, Vorstand vom Haus der Offenen Tür e.V.
Beim Bau des 2014 eröffneten Helmut-Grau-Hauses, das die Kindertagesstätte (Kita) Köln-Finkenberg und das Jugendzentrum OT Arche Nova beherbergt, setzte der Bauherr Haus der Offenen Tür Köln Porz e.V. auf nachhaltige Energieversorgung. Dabei heraus kam ein ausgeklügeltes System: Wärme und Kälte der Einrichtung liefert eine Wärmepumpenanlage, die sich aus verschiedenen Quellen speist. Eine weitere Wärmequelle benötigt das Haus nicht.
Auch mit Strom versorgt sich das Gebäude zu rund 70 Prozent selbst aus einer eigenen Photovoltaik-Anlage. Das zeigt sich auch an den Betriebskosten: Die Kosten zum Heizen, Kühlen und Lüften liegen mit 0,31 Euro pro Quadratmeter und Monat etwa 80 Prozent unter dem deutschen Durchschnitt. Das Gebäude ist zudem barrierefrei gestaltet und somit bestens für integrative Konzepte geeignet.
Symbolische Schuhabdrücke: Die Klimakita in Köln-Finkenberg wird der 214. von 1.000 „Schritten in die Zukunft“
Um den 214. von „1.000 Schritten in die Zukunft“, die die KlimaExpo.NRW bis zum Jahr 2022 aufzeigt, auch symbolisch zu würdigen, nahm Dr. Heinrich Dornbusch Werner Wittkowski und Walter Grau bei der feierlichen Übergabe auch die Schuhabdrücke ab: „Beim Bau dieser Kita haben die Planer verschiedene Wärmequellen auf innovative Weise miteinander kombiniert. Dadurch reduziert sich nicht nur der jährliche CO2-Ausstoß um 27 Tonnen.“, hob Dr. Heinrich Dornbusch hervor.
Werner Wittkowski nahm die Würdigung dankend entgegen: „Ich bedanke mich für diese von Ihnen ausgesprochene Würdigung. Es freut uns als Planer umso mehr, dass nun die regenerativen Energien beim EnEV-Nachweis größere Berücksichtigung und auch Bedeutung finden. Jedoch ist ein Monitoring mit den tatsächlichen Verbräuchen der einzige und richtige Gradmesser, wie wir es bei diesem Projekt ausführlicher nicht zeigen können. Nochmals herzlichen Dank für diese Ehrung.“
Auch Pastor Berthold Wolff, Vorstandsvorsitzender vom Haus der Offenen Tür e.V., zeigte sich erfreut über die Aufnahme in die Leistungsschau: „Wir sind stolz, dass unser Engagement sich auszahlt. Nicht nur für das Klima und für unsere Betriebskosten, sondern auch durch den Vorreitercharakter des Projektes. Wir freuen uns Teil der KlimaExpo.NRW zu sein und hoffen, dass andere Projektplaner unserem Beispiel folgen.“
Andreas Gries, Themenfeldleiter Energieeffizientes Bauen bei der EnergieAgentur.NRW, hebt die Zukunftsfähigkeit des ausgeklügelten Energiekonzepts hervor: „Die EnergieAgentur.NRW begleitet dieses innovative Projekt bereits seit der Planungsphase. Wir freuen uns besonders darüber, dass das intensive Monitoring die Planungsannahmen bestätigen konnte. Aufgrund der positiven Erfahrungen soll diese Technik demnächst auch in einer neuen Klimaschutzsiedlung zum Einsatz kommen.“