Ein weitreichendes Angebot an medizinischen Einrichtungen auf höchstem Niveau ist in Köln zuhause: Von Forschung und Lehre über umfassende Gesundheitsservices bis zu einem Portfolio von hochspezialisierten medizinischen Produkten und Dienstleistungen in den Bereichen Vorbeugung, Diagnostik und Rehabilitation.
Innovative Behandlungsmethoden und neue Versorgungsformen haben in Köln ihren Ursprung. Viele Kliniken kooperieren bei der Versorgung ihrer Patienten, um noch bessere Ergebnisse zu erzielen. Neben einer hervorragend aufgestellten medizinischen Versorgung und Pflege umfasst die Kölner Gesundheitswirtschaft Unternehmen, die Hightech-Produkte für die Medizintechnik entwickeln. Aufgrund der einzigartigen Kombination aus Institutionen, Infrastruktur, touristischen Attraktionen sowie speziellen Angeboten für ausländische Patienten und Gäste ist Köln für Menschen aus aller Welt außerdem eine beliebte Destination, um sich medizinisch behandeln zu lassen. Rund 68.000 Menschen arbeiten in Köln im Bereich Gesundheit und Life Science. Die Hauptbereiche liegen hier in der Patientenversorgung, bei den Krankenversicherungen und in der Life Science, zu der Forschung, Aus- und Weiterbildung, Medizintechnik und pharmazeutische Industrie gehören. Eine bedeutende Rolle in der Außendarstellung spielt die Organisation Gesundheitsregion KölnBonn e.V., in dem sich zahlreiche Kreise und Städte der Region zusammengeschlossen haben.

Der Krankenhaussektor macht den größten Anteil in der Gesundheitswirtschaft aus: Mehr als 30 städtische und private Kliniken mit insgesamt über 7.100 Betten sichern in Köln die medizinische Versorgung auf hohem Niveau. Rund 21.000 Menschen arbeiten in Köln allein im Krankenhaussektor. Davon versorgen über 2.200 Ärzte und rund 10.000 Mitarbeiter im therapeutischen oder Pflegebereich hier mehr als 300.000 Patienten. Hinzu kommen etwa 270 Apotheken. Die Tendenz im Gesundheitssektor ist seit vielen Jahren steigend, das Wachstum ist mit rund 26 Prozent von 2008 bis 2014 beachtlich.
Viele Patienten kommen aus der gesamten Region oder aus anderen Bundesländern, nicht wenige Patienten kommen sogar aus dem Ausland und nehmen die teilweise weite Reise nach Köln auf sich, um sich hier von ausgewiesenen Top-Medizinern behandeln zu lassen. Im Jahr 2013 stieg die Anzahl der Patienten aus dem Ausland um mehr als 50 Prozent. Insgesamt liegt Köln damit weit über dem Durchschnitt in Deutschland, der bei 7,7 Prozent liegt. Ein eigens auf den Gesundheitstourismus spezialisiertes Unternehmen, die Medcologne GmbH, hilft ausländischen Patienten dabei, die passende Beratung und Behandlung in Köln zu erhalten. Unter anderem bietet sie Übersetzer aus dem Heimatland der Gäste.

Spitzenstandort der Alternsforschung
Der demografische Wandel fördert die Nachfrage in der Gesundheitswirtschaft durch den wachsenden Anteil der älteren Bevölkerung. Bei der Erforschung von Alterungsprozessen und altersassoziierten Erkrankungen ist Köln einer der Spitzenstandorte. Allein an der Universität zu Köln beschäftigen sich mehr als 400 Wissenschaftler damit, den Alterungsprozess zu erforschen. Das mit Unterstützung des Ministeriums für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW installierte Regionale Innovationsnetzwerk „Gesundes Altern“, RIN, widmet sich seit 2013 im Austausch verschiedener Fachgebiete und Wissenswelten den Lebensbedürfnissen der alternden Bevölkerung. Im Fokus stehen dabei die Gesundheitsförderung und soziale Teilhabe, die angemessene Gestaltung der allgemeinen Lebensbedingungen, altersgerechte Produkte und Dienstleistungen und die medizinische und pflegerische Versorgung älterer Menschen. Durch die Verbindung von Wissenschaft, Wirtschaft und Verbrauchern sollen neue Lösungen und konkrete Umsetzungsmöglichkeiten für den Markt vor Ort erarbeitet werden.
Von jung bis alt sind die Patienten in Krankenhäusern. Gerade in einem Gebiet mit einer sehr guten Versorgung – manche Experten sprechen gar von einem „überversorgten Gebiet“ – wie Köln herrscht im Krankenhausmarkt ein intensiver Verdrängungswettbewerb. Das macht ein optimiertes Prozessmanagement im Krankenhaus notwendig, um effizienter zu werden. Von diesem Strukturwandel profitieren vor allem private Kliniken. Ein Trend der kommenden Jahre wird deshalb auch der Schritt in eine sektorübergreifende Versorgung und Vernetzung der Versorgungsstufen sein. Davon könnten besonders medizinische Versorgungszentren, sogenannte MVZ, profitieren. Weiter anhalten wird mit hoher Wahrscheinlichkeit der rückläufige Trend bei den niedergelassenen Ärzten.

Kliniken der Stadt Köln: Beste Medizin für alle
Mit den drei Krankenhäusern Amsterdamer Straße, Holweide und Merheim und über 1.500 Betten ist die Kliniken der Stadt Köln gGmbH die größte Anbieterin von Gesundheitsleistungen in Köln. Hohe Behandlungsqualität, ein umfassendes medizinisches Leistungsspektrum und Achtung vor der Würde des Menschen ohne Blick auf Nationalität, Weltanschauung oder Religion – diesen Werten haben sich die drei Krankenhäuser verpflichtet. Das selbst gesteckte ehrgeizige Ziel des Verbundes Kliniken Köln: beste Medizin für alle.
Rund 4.500 Mitarbeiter, davon mehr als 700 Ärzte und rund 2.200 Pflegekräfte, arbeiten bei den Kliniken Köln. Das Unternehmen, das von Geschäftsführer Roman Lovenfosse-Gehrt geleitet wird, erzielt jährlich einen Umsatz von rund 360 Millionen Euro. Jedes Jahr entscheiden sich über 63.000 stationäre und 130.000 ambulante Patienten für eine Behandlung bei den Kliniken Köln oder werden von den Haus- beziehungsweise Fachärzten an die Kliniken Köln verwiesen. Auszeichnungen wie die des Magazins FOCUS als „TOP Nationaler Arbeitgeber“ sprechen für das Renommee des Unternehmens. Die Kliniken Köln gehören in der Rubrik Gesundheit und Soziales zu den Top 10 der Branche, rangieren auf dem sechsten Platz und sind als einziges Kölner Krankenhaus in dem Ranking berücksichtigt.
Das Krankenhaus Köln-Merheim ist außerdem Hochschulklinikum der Universität Witten/Herdecke und akademisches Lehrkrankenhaus der Kölner Uniklinik, konkreter Beleg für die auch regional übergreifende Vernetzung großer Einrichtungen in Medizin, Lehre und Forschung.

Uniklinik Köln: Medizin und Forschung
Die Uniklinik bietet ein breit gefächertes Leistungsspektrum an und ist mit etwa 10.000 Mitarbeitern zugleich eine der größten Arbeitgeberinnen der Region. Insgesamt rund 60.000 Patienten wurden hier im Jahr 2014 stationär behandelt, über 1.385 Betten verfügt das Klinikum insgesamt. Rund 240.000 Quadratmeter Krankenhaus- beziehungsweise Campusfläche verteilen sich auf etwa 80 Gebäude. Etwa 3.000 Medizin- und Zahnstudenten lernen an der Medizinischen Fakultät. Im Jahr 2014 machte das Unternehmen 863 Millionen Euro Umsatz und generierte etwa neun Millionen Euro Gewinn. Vorstandsvorsitzender ist seit 2006 Prof. Dr. Edgar Schömig.
Das medizinische Leistungsspektrum reicht in der Uniklinik Köln über die gesamte Bandbreite. Spezielle Schwerpunkte sind unter anderem die funktionelle Neurochirurgie, das Centrum für integrierte Onkologie sowie das Herzzentrum. Auf dem Campus ist außerdem das Exzellenzcluster zur Erforschung zellulärer Stressantworten bei altersassoziierten Erkrankungen (CECAD) angesiedelt.

UniReha: „Auf die Beine”
Als hundertprozentige Tochtergesellschaft der Uniklinik Köln sorgt die UniReha GmbH für wissenschaftlich fundierte Rehabilitation und Prävention. Aus dem jungen Unternehmen, das 2014 sein zehnjähriges Jubiläum feierte, entwickelten Prof. Eckhard Schönau und seine Mitarbeiter im Verbund mit der Uniklinik eine Versorgungsstruktur auf universitärem Level. Insgesamt sorgen mehr als 240 Mitarbeiter mit 375.000 Therapien im Jahr dafür mit weiterhin steigender Tendenz, dass die Patienten der UniReha und der Uniklinik Köln die Folgen von Krankheit und Unfällen gut bewältigen. So widmen sich die Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden und Sporttherapeuten der UniReha allen Patienten der stationären Bereiche der Uniklinik Köln. Die verschiedenen Fachdisziplinen arbeiten dabei eng zusammen: Reha-Spezialisten entwickeln mit den behandelnden Ärzten der Uniklinik bei gemeinsamen Visiten und in interdisziplinären Sprechstunden einen Versorgungspfad für den Patienten.
Um Menschen in der Nähe ihres Wohnortes zu versorgen, haben die Mitarbeiter der UniReha ein ambulantes Praxisnetzwerk aufgebaut. So können Kinder und Erwachsene die hohen Standards der logopädischen, physio- und ergotherapeutischen Behandlung der UniReha neben Lindenthal auch in Widdersdorf und in der Innenstadt (PAN-Klinik am Neumarkt) wahrnehmen. „Auf die Beine” heißt ein mehrfach ausgezeichnetes Gesundheitskonzept der UniReha, das jährlich 500 Kindern aus Deutschland und dem Ausland dabei hilft, trotz Bewegungsstörungen sicherer im Alltag zurechtzukommen. Der gute Ruf der UniReha reicht bis nach Ostasien: „Unsere Therapie ‚Auf die Beine’ zieht sogar Ärzte und Therapeuten aus China und Südkorea an, die von uns lernen möchten”, sagt Prof. Schönau.

CardioClinic Köln: Herz- und Thoraxchirurgie
Eine weitere Tochter der Uniklinik ist die CardioClinic Köln. Als Fachklinik für Herz- und Thoraxchirurgie kooperiert sie seit 2006 mit der Uniklinik. Dieser Kooperationsvertrag regelt die Durchführung von Herzoperationen im Interesse der links- und rechtsrheinischen Patienten. Die CardioClinic Köln ist eine eigenständige, medizinisch unabhängige Klinik. Die Räume befinden sich schon seit 1995 in der fünften und achten Etage des Evangelischen Krankenhauses Kalk. Im Herzzentrum verfügt die Klinik über 40 Normalpflegebetten und über eine fachspezifische Intensivpflegestation mit insgesamt 24 Intensivpflege- und Beatmungsplätzen in engem Verbund mit der Kardiologie sowie 24 Intermediate-Care-Betten. Integriert ist eine Zwei-Betten-Intensivpflegeeinheit für Herztransplantationspatienten.
Komfort im Krankenhaus: das EVK
Das Evangelische Krankenhaus Köln-Weyertal (EVK) will mit seiner kürzlich eröffneten klimatisierten Komfortstation neue Maßstäbe hinsichtlich Ausstattung und Servicequalität setzen. Anthrazitfarbene Fliesen, eine geräumige ebenerdige Dusche und ein Radio im Bad lassen hier eher an ein Hotel als an ein Krankenhaus denken. Zu den medizinischen Schwerpunkten der Klinik mit ihren 247 Betten zählen: Geburtshilfe, Endometriosezentrum, Diabeteszentrum, Beckenbodenzentrum Köln-Lindenthal und das Zentrum für metabolische Chirurgie. Die unfallchirurgische Abteilung versorgt Arthrosepatienten mit maßangefertigten Knieprothesen. Am EVK sind 450 Mitarbeiter beschäftigt, die pro Jahr mit steigender Tendenz 12.000 stationäre und 15.000 ambulante Patienten versorgen.
Neben großen Krankenhäusern prägen Kliniken mit speziellen Ausrichtungen das Angebot der Kölner Gesundheitswirtschaft. Über das ganze Stadtgebiet verteilt finden Patienten in den jeweiligen Einrichtungen kompetente Hilfe bei gesundheitlichen Problemen.

PAN-Klinik
Die PAN-Klinik trägt seit 1999 zur medizinischen Versorgung in Köln bei. Sie verteilt sich über vier Etagen in der Neumarkt Galerie – mitten im Herzen von Köln – und umfasst rund 10.000 Quadratmeter. Etwa 300.000 Patienten werden hier pro Jahr ambulant und 7.000 Patienten operativ behandelt. Derzeit arbeiten 72 spezialisierte Fachärzte und rund 370 Mitarbeiter an individualisierten und evidenzbasierten Gesundheitsleistungen für Patienten aus Köln, der Region oder aus dem Ausland. 27 spezialisierte Fachbereiche können im engen Verbund auf eine breit gefächerte Infrastruktur zurückgreifen.
Das PAN Prevention Center bündelt seit Juli 2010 die Leistungen des Hauses. Es organisiert individuelle Check-up-Untersuchungen für Patienten und Firmenkunden und übernimmt die Betreuung der internationalen Kunden. Im vergangenen Jahr wurde es als erste Einrichtung in Deutschland vom TÜV Rheinland und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in der Prüfungsnorm Service Quality Standard für den Medizintourismus zertifiziert. Für die internationalen Patienten organisiert es die Einladung über die Botschaften, die Dolmetscherleistungen, die Hotelunterbringung und den Aufenthalt in der Klinik. Über die enge Kooperation mit Health Cologne und KölnTourismus trägt die PAN-Klinik maßgeblich dazu bei, den Standort Köln auch für ausländische Patienten und Besucher attraktiv zu machen. Allein im vergangenen Jahr haben rund 700 internationale Patienten in Begleitung ihrer Angehörigen den Weg in die Klinik und nach Köln gefunden.

KLINIK am RING
Die KLINIK am RING ist eine private Belegklinik im Zentrum Kölns, direkt am Zülpicher Platz gelegen. Ihren Behandlungsschwerpunkt legt die Klinik auf minimalinvasive operative Therapie verschiedener Erkrankungen in den Fachgebieten Orthopädie und Sporttraumatologie, Urologie und Strahlentherapie, Wirbelsäulenchirurgie, Ästhetisch-Plastische Chirurgie, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde sowie Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. Pro Jahr werden insgesamt rund 3.500 operative Eingriffe durchgeführt, wobei der Grundsatz gilt „So viel ambulant wie möglich, so wenig stationär wie nötig“.
Ergänzt wird das medizinische Angebot durch die Praxen für Radiologie und Nuklearmedizin, Dermatologie sowie Zahnheilkunde. Durch die Bündelung medizinischer Fachkompetenz in Zentren und fachübergreifende Kooperationen profitiert der Patient: Beispiele sind das Knie und Schulter-Zentrum, das Westdeutsche Prostatazentrum, das Wirbelsäulenzentrum und die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Implantologie und Zahnheilkunde. Seit über 20 Jahren ist die KLINIK am RING ein fester Bestandteil der Gesundheitsversorgung in Köln und der Region. In der Privatklinik und in den im Gebäude ansässigen Praxen arbeiten mehr als 30 Fachärzte und fast 200 Mitarbeiter für das Wohl der Patienten.
Dr. Becker Klinikgruppe
Im Kölner Stadtteil Marienburg liegt die Zentrale der Dr. Becker Klinikgruppe. Das Unternehmen umfasst bundesweit acht Kliniken, in denen jährlich rund 30.000 Patienten behandelt werden. Rund 1.650 Mitarbeiter sind in der Unternehmensgruppe beschäftigt, nach eigenen Angaben gehören dazu 80 Prozent Frauen bei zertifizierter Lohngleichheit. Die Bettenkapazität liegt insgesamt bei 1.584 Rehabetten und 40 Akutbetten (Neurologie Phase B) sowie 392 Pflegeplätzen. Zur Unternehmensgruppe zählen vier Kernbereiche: Die Dr. Becker Klinikgruppe bietet stationäre Rehabilitationsleistungen an, Dr. Becker PhysioGyms bietet ambulante Physiotherapie, Ergotherapie, Prävention und Medizinische Fitness. In den Vitalis Wohnparks wird Lang- und Kurzzeitpflege für Menschen verschiedener Altersgruppen angeboten. Schließlich können Führungskräfte und Teams bei Dr. Becker Beratung und Training an Coachings und Weiterbildungskonzepten teilnehmen.
Kranke, behinderte und pflegebedürftige Menschen finden in Köln professionelle Hilfe. Führende Einrichtungen blicken auf sehr lange Traditionen zurück und verfügen damit über einen enormen Erfahrungsschatz.

Alexianer Köln
Auf eine mehr als 100-jährige Tradition kann das Alexianer-Krankenhaus in Köln-Porz-Ensen im Bereich der Behindertenhilfe stolz sein. Heute bietet die Einrichtung mit ihren 175 stationären Plätzen zahlreiche differenzierte Angebote für psychisch kranke, behinderte und pflegebedürftige Menschen. Besondere Schwerpunkte sind die Allgemeinpsy-chiatrie, die Suchtbehandlung und die psychiatrische Versorgung bei Alterserkrankungen. Neben dem stationären Angebot können die Patienten auch ambulante oder teilstationäre Hilfen, wie in der Tagesklinik, in Anspruch nehmen.
Mehr als 180 pflegebedürftige Menschen finden Unterstützung in den festen Einrichtungen sowie durch häusliche Pflege. In Spezialeinrichtungen können außerdem demenzkranke Menschen, Patienten im Wachkoma und Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen spezielle Pflege in wohnlicher Umgebung erhalten. Unheilbar und schwer erkrankte Menschen finden im Hospiz St. Hedwig einen Ort, an dem ihnen schmerzlindernde Therapie und menschliche Zuwendung zuteil werden.
Vielfältige Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten werden in den zahlreichen Einrichtungen der Alexianer in Köln geboten. Das Spektrum reicht von der gezielten beruflichen Qualifizierungsmaßnahme über Arbeitsplätze in der Werkstatt für behinderte Menschen mit rund 2.000 Beschäftigten, Zuverdienstmöglichkeiten für Teilzeitkräfte bis zur sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit.
Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
Die Ordensgemeinschaft der Cellitinnen zur hl. Maria besteht in der jetzigen Form seit dem Jahr 1828. Zur Stiftung gehören heute insgesamt neun Krankenhäuser, zwei Rehabilitationskliniken, 16 Seniorenhäuser sowie viele weitere Einrichtungen und Dienste im Gesundheitswesen. Im Großraum Köln-Bonn-Aachen-Wuppertal sind über 6.300 Mitarbeiter im Sinne der Stiftung tätig. In Köln gehören das St. Franziskus-Hospital, das Heilig-Geist-Krankenhaus, das St. Marien-Hospital, das St. Vinzenz-Hospital und die Kunibertsklinik als Krankenhäuser zum Unternehmen sowie die Senioreneinrichtungen St. Maria, St. Anna, die Hausgemeinschaften St. Augustinus, Heilige Drei Könige und Auxilia Ambulante Pflege.
Nicht nur Kliniken, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen machen Köln zu einer Vorreiterstadt im Gesundheitswesen, auch Arzneimitteltechnologie und andere Unternehmen des Sektors tragen zum Erfolg der Gesundheitswirtschaft bei.

Die Kölner Pharmabranche
Das Kölner Traditionsunternehmen BOLDER Arzneimittel ist Spezialist in der Herstellung pharmazeutischer Lutsch- und Kaupastillen. Das 1924 vom Apotheker Paul Bolder im Kölner Stadtteil Nippes als Arzneimittelfabrik gegründete Familienunternehmen ist auch heute noch inhabergeführt. Am Standort Köln-Marsdorf produziert das Unternehmen seit 2012 unter modernen Bedingungen, höchsten Hygienestandards und einer speziellen Technologie. Regelmäßig bestätigen auch internationale Gesundheitsbehörden den hohen Qualitätsstandard im Rahmen von Auditierungen vor Ort. Mit über einer Milliarde Pastillen, die das Unternehmen jährlich für Kunden weltweit entwickelt und herstellt, ist BOLDER Arzneimittel Marktführer in diesem Segment. Nach einer ersten Erweiterung der Fertigungsanlagen 2014 plant das Pharma-Unternehmen aktuell eine erneute Vergrößerung seiner Produktionskapazitäten. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 80 Mitarbeiter mit ganz unterschiedlichen Qualifikationen. Der Umsatz wurde in den vergangenen fünf Jahren nahezu verdoppelt.
Die A. Nattermann & Cie. GmbH ist ein Arzneimittelunternehmen mit einer über 100-jährigen Geschichte am Standort Köln. Die Tochtergesellschaft der französischen Sanofi-Aventis Gruppe, einem international führenden Pharma-Unternehmen, beschäftigt über 440 Mitarbeiter mit der Herstellung von Arzneimitteln. Vom BioCampus Cologne aus beliefert A. Nattermann & Cie. GmbH weltweit Märkte mit Arzneimitteln.
Die MEDA Manufacturing GmbH, ehemals Madaus, beschäftigt in Köln rund 300 Mitarbeiter am Standort Köln-Mülheim. Der schwedische Pharmakonzern MEDA AB ist mit seinen Niederlassungen in mehr als 24 Ländern in Europa vertreten. Über Kundenaufträge werden diverse Spezialprodukte hergestellt, es besteht das Know-how und die Kapazität für das gesamte Aufgabengebiet der pharmazeutischen Auftragserstellung.
Mit einer über 200-jährigen Geschichte ist Klosterfrau Melissengeist eine der ur-kölschen Marken, die man im ganzen Land kennt. Heute lenkt die Klosterfrau Healthcare Group von ihrer Unternehmenszentrale in Köln aus Herstellung und Vertrieb von über 220 Produkten. Als bekanntestes Produkt gilt nach wie vor der echte Klosterfrau Melissengeist. Heute ist das Unternehmen zu einem der national und international führenden Anbieter im Bereich der Selbstmedikation herangewachsen. Rund 1.000 Mitarbeiter sind an den deutschen Standorten beschäftigt.
Auch der Weltkonzern Bayer ist in Köln vertreten. Die Bayer Vital GmbH vertreibt die Arzneimittel der Divisionen Consumer Health und Pharmaceuticals sowie die Tierarzneimittel der Geschäftseinheit Animal Health. Bayer Healthcare Pharmaceuticals hat seinen Kölner Sitz für Forschung und Entwicklung im BioCampus Cologne.
Medizintechnik
Die in Köln-Rodenkirchen beheimatete pfm medical-Gruppe unterstützt seit 40 Jahren Kliniken, Praxen, Labors und Pflegedienste als Partner für die Medizintechnik. In Köln befindet sich seit 1971 der Hauptsitz der Unternehmensgruppe mit mehr als 500 Mitarbeitern. Das Sortiment umfasst rund 3.100 Produkte aus den fünf Geschäftsbereichen OP-Bedarf, Therapiemanagement, Cardio-Vaskuläre Therapien, Chirurgische Implantate und Histotechnologie. Der Jahresumsatz liegt bei rund 95 Millionen Euro.
Spezialisierungen des Unternehmens Andreas Fahl Medizintechnik-Vertrieb GmbH sind der Groß- und Einzelhandel mit medizinisch-technischen Geräten, Medizinprodukten und Zubehör, insbesondere der Vertrieb von Hilfsmitteln für Laryngektomierte und Tracheotomierte. Das Tätigkeitsfeld des Unternehmens wurde ausgedehnt auf die Bereiche Im- und Export sowie die Herstellung von Medizinprodukten. Heute ist das Unternehmen mit mehr als 170 Beschäftigten einer der führenden Spezialanbieter in Deutschland im Bereich der Hilfsmittelversorgung in diesem Bereich.

Linda Apotheken
Mit Arzneimitteln beschäftigt sich auch die in Köln-Rodenkirchen ansässige Aktiengesellschaft Linda Apotheken, ein Zusammenschluss einzelner inhabergeführter Vor-Ort-Apotheken, der im Jahr 2004 gegründet wurde. Mit bundesweit rund 1.100 teilnehmenden Apotheken ist „LINDA“ die größte Apothekendachmarke selbstständiger Apotheker in Deutschland. Ausgegebenes Ziel des Unternehmens ist eine zukunftsorientierte Positionierung selbstständiger Apotheken unter Wahrung ihrer Eigenständigkeit. Besonderer Wert werde in den angeschlossenen Apotheken auf hohe Beratungsqualität gelegt. In der Kölner Geschäftsstelle arbeiten mehr als vierzig Mitarbeiter für den Erfolg der Marke „LINDA“.
Wichtiger Wachstumsfaktor
Vielfach wird behauptet, dass die zweifelsohne hohen Ausgaben für die Gesundheitsversorgung die Wirtschaft belasteten. Eine hervorragende medizinische Versorgung, wie sie Köln zu bieten hat, birgt jedoch zahlreiche Vorteile. Über die eigene ökonomische Bedeutung des Gesundheitssektors hinaus ist sie gut für die Wirtschaft, unter anderem weil so die Erwerbsfähigkeit und Produktivität der Erwerbs-tätigen erhalten bleibt. Investitionen in die Gesundheit der Menschen sind ein wichtiger Beitrag zu Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand – gerade in Zeiten, in denen die „Human Resources“ für den ökonomischen Erfolg einer Dienstleistungsgesellschaft immer wichtiger werden.
Wachsende Wertschöpfungsbeziehungen mit anderen Branchen werden in Zukunft die Gesundheitswirtschaft mit prägen: eine Verlagerung zur personalisierten Medizin, wachsende Bedeutung der Medienkommunikation und eine zunehmende Biologisierung der Produktion. Stimulierend könnte sich ein weiter wachsender Medizin- und Gesundheitstourismus auswirken – auch dank der vielfältigen touristischen Angebote Kölns.
Beim Ausblick auf die nächsten Jahre in der Gesundheitswirtschaft bleiben der demografische Wandel und die Alterung der Gesellschaft das große Thema. Ziel muss deshalb sein, ein besseres Verständnis der Biologie des Alterns zu erlangen. Auch bei der Entwicklung neuer medizinischer Produkte wird die weitere Erforschung der Alterungsprozesse in den kommenden Jahren ein wichtiges Feld sein.
Beitragsbild: Universitätsklinikum Köln