Die Initiative „Erste Generation Promotion e. V.“ erhält den mit 5.000 Euro dotierten Bildungspreis „Rheinischer Bildungsplatz“ (RheBi) der Rheinischen Stiftung für Bildung. Der Verein erhält die Auszeichnung für seine Beratungsangebote für Studierende aus nicht akademischen Elternhäusern und hat sich gegen 13 Mitbewerber durchgesetzt.
Ob Absolvent*innen von Hochschulen promovieren, hängt in Deutschland stärker als in anderen Industrieländern von ihrer sozialen Herkunft ab. Der Verein „Erste Generation Promotion e. V.“ berät Studierende aus nicht akademischen Elternhäusern, die promovieren wollen oder bereits promovieren. Er setzt sich für mehr Chancengleichheit von Studierenden ein, die als erstes Familienmitglied diesen akademischen Grad erreichen wollen. Aktuell liegt der Anteil mit diesem familiären Hintergrund unter den Promovierenden bei 26 Prozent.
Vielseitiges Angebot
Das Team hinter „Erste Generation Promotion e. V.“ besteht aus ehrenamtlich tätigen Doktorand*innen und Postdoktorand*innen, die selbst als Erste in ihrer Familie promoviert haben. Entgegengenommen wird der RheBi stellvertretend von Dr. Ann-Kristin Kolwes. Finanziert wird der Verein nahezu ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen. Angeboten werden zum Beispiel kostenfreie Beratungs- und Informationsangebote hinsichtlich Biografie, sozio-ökonomischer Bedenken oder fehlender Unterstützungs- und Netzwerkangebote. Künftig soll das Beratungsangebot weiter professionalisiert und um regelmäßige Workshop- und Veranstaltungsangebote erweitert werden. Zurzeit findet aufgrund der Corona-Regeln die Beratung telefonisch, per E-Mail oder Videokonferenz statt.
Brücken bauen zwischen familiärer Herkunft und eigener beruflicher Weiterentwicklung
Susanne Ohmsen, RheBi-Projektleiterin, begründet die Entscheidung wie folgt: „Den Vorstand der Rheinischen Stiftung für Bildung hat als organisatorisches Dach des Rheinischen Bildungsverbundes besonders der Blick auf die sonst nicht sonderlich beachtete Zielgruppe überzeugt. Die Zielsetzung, Hemmnisse durch Information und Beratung abzubauen, Brücken zu bauen zwischen familiärer Herkunft und eigener beruflicher, akademischer Weiterentwicklung und damit verbundenen, herausfordernden Themen, hat dem Vorstand in Hinblick auf den eigenen Grundsatz der Rheinischen Stiftung für Bildung ‚Entwicklung begleiten, Zukunft fördern‘ besonders gut gefallen. Außerdem besteht ein naher Bezug zu unserer RheBi-Bewerbungsthematik ‚Bildungsübergänge‘ und damit auch zu den Absolvent*innen unserer zugehörigen Fachhochschule, der Rheinischen Fachhochschule Köln. Nicht zuletzt prägt auch das Leitprinzip der ‚2. Chance‘ unseren Bildungsverbund. So stellt die Auszeichnung der Initiative ‚Erste Generation Promotion e. V.‘ eine für die Rheinische Stiftung für Bildung passende und gelungene Wahl dar.“
Fotos: Rheinische Stiftung für Bildung