Der Kölner Lager- und Logistikflächenmarkt erzielt mit einem Flächenumsatz von 192.000 Quadratmetern ein sehr gutes Zwischenergebnis, das den zehnjährigen Durchschnitt um 24 Prozent und das Vorjahresergebnis sogar um 32 Prozent übertrifft. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
„Der Grundstein für das sehr erfreuliche Resultat wurde vor allem in der ersten Jahreshälfte gelegt, als gleich fünf Großabschlüsse über 10.000 Quadratmetern registriert wurden. Dabei ist im gesamten Marktgebiet ein deutlicher Nachfrageüberhang zu beobachten“, sagt Christopher Raabe, Head of Industrial Letting der BNP Paribas Real Estate GmbH. „Gesuche richten sich insbesondere auf linksrheinische Lagen im Westen und Norden und auf das nahe Umland, wie beispielsweise Hürth, Pulheim oder Frechen. Das Angebot an Bestandsflächen wird dabei immer weiter abgebaut und freiwerdende Flächen werden häufig bereits vor Auszug des Vormieters weitervermietet. Daher ist es umso erfreulicher, dass sich die Marktdynamik trotz der insgesamt fehlenden großen und modernen Flächen dennoch in hohen Umsatzzahlen widerspiegelt.“
Handelsunternehmen in Spitzenposition
Mit einem starken Flächenumsatz von über 92.000 Quadratmetern nehmen Handelsunternehmen die Spitzenposition bei der Auswertung nach Branchen ein. Gleich drei Abschlüsse über 10.000 Quadratmetern fallen in dieses Segment, darunter mit dem Computacenter (22.000 Quadratmetern) einer der größten Deals des Jahres. Die Logistikdienstleister, die traditionell stark in Köln vertreten sind, erzielen weitere 28 Prozent des Umsatzes, wobei hier bislang nur ein Abschluss im fünfstelligen Bereich registriert wurde. Damit entfallen knapp 80 Prozent auf die beiden umsatzstärksten Branchen. Nennenswerte Anteile (knapp 16 Prozent) kann noch der Bereich Industrie/Produktion erzielen. Dieses Resultat beruht zu mehr als drei Vierteln auf dem Abschluss von Papyrus (22.000 Quadratmetern) gleich zu Beginn des Jahres.
Reges Marktgeschehen
Das sehr gute Ergebnis am Kölner Lager- und Logistikflächenmarkt verteilt sich auf mehrere Schultern und verdeutlicht das rege Marktgeschehen. Den größten Anteil in der Aufteilung nach Größenklassen nimmt mit knapp 26 Prozent dabei die Kategorie 8.001 bis 12.000 Quadratmetern ein, unter anderem durch die 10.800 Quadratmetern des Handelsunternehmens Clic Trade. Auf Platz zwei landet mit 23 Prozent dank zweier Abschlüsse mit jeweils 22.000 m² das Segment über 20.000 m². Insgesamt zeigt sich ein sehr ausgewogenes Bild, bei dem alle Segmente zweistellige Werte aufweisen und einen bedeutenden Beitrag zum bisherigen Resultat leisten.
Spitzenmieten für Logistikflächen in Köln-Ossendorf
Sowohl bei den Spitzen- als auch bei den Durchschnittsmieten ist keine Bewegung zu beobachten. Die Spitzenmiete liegt stabil bei 5 Euro pro Quadratmeter und wird weiterhin für moderne Logistikflächen in Köln-Ossendorf erzielt. Die durchschnittliche Miete beträgt nach wie vor 4,10 Euro pro Quadratmeter. Der Anteil der Eigennutzer liegt mit gut 11 Prozent leicht unter dem Vorjahreswert und befindet sich damit sowohl bundesweit als auch im langjährigen Vergleich auf einem niedrigen Niveau. Der Anteil an Neubauflächen ist mit 36 Prozent ebenfalls vergleichsweise gering, wobei der Vorjahreswert vor allem durch einen Großabschluss über 55.000 Quadratmetern auch außergewöhnlich hoch ausfiel. Insgesamt besteht durch das begrenzte Angebot an Bestandsflächen ein erheblicher Neubaubedarf. Durch spekulativ errichtete Objekte dürfte der Markt voraussichtlich erst im kommenden Jahr ein wenig entlastet werden.
Perspektiven
„Das bisher sehr dynamische Markgeschehen sollte sich auch im Schlussquartal fortsetzen. Während die Spitzen- und Durchschnittsmiete bis zum Jahresende auf dem bisherigen Niveau verharren dürften, könnte der Flächenumsatz nochmals zulegen und im Gesamtergebnis die Marke von 250.000 Quadratmetern anvisieren. Voraussetzung hierfür wäre allerdings, dass die unvermindert hohe Nachfrage durch das zunehmend knappe Angebot bedient werden kann“, erklärt Christopher Raabe.