Der Kölner Logistikmarkt blickt auf ein positives Schlussquartal zurück. Mit einem Flächenumsatz von 114.000 Quadratmetern wurde ein neuer Spitzenwert beim vierteljährlichen Umsatz registriert. Dies ergibt eine Analyse von BNP Paribas Real Estate.

„Somit hat das Anmietungsgeschehen im von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020 in der zweiten Jahreshälfte nach zwei schwächeren Auftaktquartalen deutlich Fahrt aufgenommen. Bereits das dritte Quartal war mit 53.000 qm Flächenumsatz überdurchschnittlich stark ausgefallen. Das Gesamtjahresergebnis von 216.000 qm liegt gut sieben Prozent über dem zehnjährigen Durchschnitt und rund 54 Prozent über dem Vorjahresergebnis“, sagt Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial der BNP Paribas Real Estate GmbH.

Laut BNP Paribas RE waren Handelsunternehmen dem bundesweiten Trend folgend auch im Kölner Marktgebiet im Jahr 2020 besonders anmietungsstark. Nachdem sie im Vorjahr mit gut 8.000 qm Flächenumsatz kaum ins Gewicht fielen, lag der nun von ihnen getätigte Flächenumsatz von 84.000 qm knapp 37 Prozent über dem Zehn-Jahres-Durchschnitt und ihr Marktanteil bei 39 Prozent. Neben der großflächigen Projektanmietung eines E-Commerce-Unternehmens über gut 37.000 qm waren es vor allem Abschlüsse zwischen 7.000 und 9.000 qm, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben. Die Anmietungsleistung der Logistikdienstleister lag mit 67.000 qm exakt auf Vorjahresniveau. Das Ergebnis verfehlte aber den langjährigen Branchendurchschnitt um knapp 17 Prozent, was nicht zuletzt auch dem Umstand geschuldet sein könnte, dass manche E-Commerce- und Handelsunternehmen nun ihre eigenen Logistikkapazitäten auf- und ausgebaut haben. Ein leicht überdurchschnittliches Ergebnis haben Unternehmen der Branche Industrie/Produktion mit gut 45.000 qm erzielt. Ins Gewicht fiel hier vor allem die Anmietung von 18.000 qm durch den Automobilzulieferer Marelli.

Erste Großanmietung über 35.000 qm seit 2016 

Erstmals seit 2016 sei im Kölner Marktgebiet wieder eine Großanmietung jenseits der 35.000-qm-Schwelle getätigt worden, so BNP. In der Größenklasse 12.001-20.000 qm fiel der Flächenumsatz mit 33.000 qm exakt auf Vorjahresniveau und leicht über dem langjährigen Mittel aus. In der Größenklasse 8.001-12.000 qm wurde sogar eine neue Bestmarke von 76.000 qm registriert. Diese teilten sich auf insgesamt acht Verträge auf.

Mieten im Aufwärtstrend

Die Spitzenmiete sei gegenüber dem Jahresende 2019 um knapp vier Prozent auf 5,60 Euro/qm gestiegen. Mit gut zwei Prozent fiel der Anstieg bei der Durchschnittsmiete etwas moderater aus. Es sei vor allem die anhaltende Angebotsknappheit, die das Mietniveau unter Druck setze, so BNP Paribas RE.

„Die Flächennachfrage dürfte 2021 im Kölner Marktgebiet weiter auf hohem Niveau bleiben, und ein Ergebnis leicht über Vorjahresniveau liegt durchaus im Rahmen der Möglichkeiten. Zum einen zeichnet sich mit steigender Impfquote und dem perspektivischen Verlassen des Lockdowns eine gesamtwirtschaftliche Erholung ab, zum anderen wurde bereits zum Jahresende 2020 eine weiterhin hohe Flächennachfrage aus dem Bereich E-Commerce registriert“, sagt Bastian Hafner, Head of Logistics & Industrial Advisory der BNP Paribas Real Estate GmbH.

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