Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat einen „Expertenrat Corona“ ins Leben gerufen. In dem zwölfköpfigen Beratungsgremium sind vier Fachleute aus Köln vertreten.
Expertise zu bündeln und schon heute die richtigen Weichen für die Zeit nach der Corona-Krise zu stellen, ist nach Angaben der Düsseldorfer Staatskanzlei das Ziel bei der Berufung des „Expertenrats Corona“. Zwölf Fachleute aus Medizin, Rechtswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Philosophie, Soziologie und sozialer Arbeit beraten die Landesregierung bei weiteren Schritten im Umgang mit dem Coronavirus.
Die erste gemeinsame Sitzung fand am 3. April statt. Mit Hilfe der Experten wolle die Landesregierung Kriterien und Maßstäbe für Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sowie zu einer möglichen Öffnung des sozialen und öffentlichen Lebens entwickeln, teilt die Staatskanzlei mit. Auch Strategien für die Zeit nach der Krise sollen besprochen werden. Ministerpräsident Armin Laschet erklärt: „Die Motivation für alle Anstrengung zur Eindämmung des Virus ist nicht die Angst vor dem Jetzt, sondern die Hoffnung auf das Morgen, die Zeit nach der Pandemie. Dorthin müssen wir unseren Blick schon jetzt richten. Umso wichtiger ist es deshalb, dass wir jetzt die Expertise verschiedenster Fachrichtungen zusammentragen, das vorhandene Wissen – trotz vieler noch ungeklärter Fragen – bündeln und auf dieser Basis Szenarien ausarbeiten, unter welchen Voraussetzungen wir wie und wann wieder schrittweise in das zurückkehren können, was für uns vor wenigen Wochen ‚Normalität’ war. Wir müssen schon heute Strategien für die Zeit nach der Krise entwickeln. Dafür bedarf es eines breiten gesellschaftlichen Konsens, der medizinische, soziale, psychologische, ethische, wirtschaftliche und politische Implikationen unter Einbeziehung wissenschaftlicher Expertise berücksichtigt.“
Fachleute aus Köln beraten die Landesregierung
Vier der zwölf Mitglieder des Rates haben ihren Tätigkeitsschwerpunkt in Köln. So wurde Prof. Dr. Michael Hüther berufen, der in Köln als Direktor das Institut der deutschen Wirtschaft leitet. Mit dabei ist auch Stephan Grünewald, Psychologe und Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts rheingold. Aus der Perspektive der Sozialarbeit berät Monika Kleine. Sie ist Geschäftsführerin des Sozialdienstes katholischer Frauen in Köln. Zudem bringt die Kölnerin Prof. Dr. Christiane Woopen, Humanmedizinerin und Vorsitzende des Europäischen Ethikrates, ihre Expertise ein.
Weitere deutschlandweit bekannte Experten in dem Gremium sind unter anderem der Professor für öffentliches Recht und langjährige Richter am Bundesverfassungsgericht Prof. Dr. Udo Di Fabio sowie Prof. Dr. Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Bonn. Letzterer führt aktuell eine Studie zur Verbreitung der COVID-19-Pandemie im besonders betroffenen Kreis Heinsberg durch.
Foto: Land NRW / Mark Hermenau