Kindern einen sicheren Ort bieten, ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern, glückliche Stunden bescheren und Selbstvertrauen stärken – das hat sich die Zirkusfabrik Kulturarena in Köln-Dellbrück gemeinsam mit der Möhl GmbH & Co. KG auf die Fahne geschrieben. Und das nicht nur zu Weihnachten.
„Die Zirkusfabrik Kulturarena ist die Verwirklichung eines Traums“, erzählt Sven Nitsch, der als ausgebildeter Sonder- und Zirkuspädagoge vor 20 Jahren gemeinsam mit seiner Frau Sabine die Zirkusfabrik Kulturarena gegründet hat. Seit mittlerweile zwölf Jahren hat die Zirkusfabrik ihren festen Platz als kulturpädagogische Bildungseinrichtung und freier Träger auf dem Möhl-Areal gefunden, eine Begegnungsstätte für Kinder, Jugendliche und Familien in Köln-Dellbrück. Sie stellt kulturelle Bildungsangebote bereit und sichert so wichtige soziale Werte wie Teilhabe, Partizipation, Integration und Chancengleichheit.
Kostenfreie Kurse für zwölf Monate
Um bedürftigen Kindern, die teils aus lebensunwürdigen Situationen kommen und aus Kriegsgebieten geflüchtet sind, einen neuen Lebenssinn zu geben, sozusagen eine kulturelle Heimat zu schenken, hat sich Nitsch gemeinsam mit dem geschäftsführenden Gesellschafter des Möhl-Areals, Frederik Möhl, dazu entschlossen, ihnen ein Jahr lang eine begrenzte Anzahl von kostenfreien Kursen anzubieten, der Start war das Sommerfest im August.
Das Angebot reicht von allgemeinen Zirkuskursen, Zirkusartistik, Mitmachzirkus bis zur tier-geschützten Zirkuspädagogik. Dieses niederschwellige Angebot richtet sich insbesondere an Kinder im Alter von 3 bis 15 Jahren. Zwei Kinder aus Syrien sind tief in die Kursangebote eingetaucht. Sie stehen im Kinder- und Jugendzirkus Klamauk mit professionellen Shows auf der Bühne. „Die Kinder und ihre Eltern sind stolz auf ihre Leistungen. Sie geben ihnen wieder Hoffnung und Selbstvertrauen“, berichtet der Leiter der Zirkusfabrik Sven Nitsch.
Tiefe Verbundenheit zum Veedel
„Die Zirkusfabrik hat eine tiefe Verbundenheit zum Veedel. Die familienorientierten Bewegungs- und Veranstaltungsangebote sind mittlerweile weit über Dellbrück hinaus zu einer Institution geworden“, erklärt Nitsch. Als freier Kulturträger und Mitglied unter-schiedlicher Verbände pflegt Nitsch die Zusammenarbeit mit sozialen, kulturellen, schulischen und außerschulischen Initiativen und Institutionen des Stadtteils. „Gemeinsam mit diesen Partnern stellt sich die Zirkusfabrik täglich den sich verändernden gesellschaftlichen Anforderungen, vor allem im Stadtteil Dellbrück“, so Nitsch. Das sei besonders in den für Familien herausfordernden Krisenzeiten, wo Lebenshaltungskosten steigen und der Krieg in der Ukraine viele Flüchtlinge nach Deutschland treibt, wichtiger denn je. In Abstimmung mit dem Kinderheim Pauline von Mallinckrodt GmbH, der ökumenischen Flüchtlingsinitiative Köln Dellbrück Holweide (Fluchtbrücke), dem ambulanten Kinder- und Jugendhospiz, Kinderheim in Dellbrück und der Regenbogenschule werden die Kinder zu den Kursen eingeladen.
Fester Bestandteil des Möhl-Areals
Frederik Möhl, geschäftsführender Gesellschafter der Möhl GmbH & Co. KG und Bestandshalter des Areals unterstützt die Zirkusfabrik vom ersten Tag. „Unsere Zusammenarbeit ist von großer Wertschätzung geprägt und dem gemeinsamen Ziel, den Kindern neue Hoffnung und eine kulturelle Heimat zu schenken“, sagt Möhl. Nitsch ergänzt: „Kindern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, ist für uns beide eine Herzensangelegenheit“.
Das bleibt auch in Zukunft so. Auf dem 2,9 Hektar großen Gelände am S-Bahnhof Köln-Dellbrück, nördlich der Bergisch Gladbacher Straße plant er aktuell eine Umgestaltung und den Bau von bis zu 215 Wohnungen. Dass die Zirkusfabrik auf dem Gelände bleibt, stand für Möhl immer außer Frage: „Für uns war von Anfang an selbstverständlich, dass eine so beliebte kulturpädagogisch wertvolle Einrichtung auch in dem neuen Konzept einen festen Platz haben wird“, sagt Möhl, der übrigens selbst mal zwei Jahre als Balu beim Verein „Balu und Du“ aktiv war.
Wie wichtig Frederik Möhl gesellschaftliche Verantwortung ist, zeigt sich auch an dem Bauprojekt selbst: Basierend auf dem kooperativen Baulandmodell wird sowohl frei finanzierter als auch öffentlich geförderter Wohnraum mit einer Quote von 70 zu 30 Prozent geschaffen. Auf diese Weise soll bezahlbarer und attraktiver Wohnraum auch für Familien mit geringerem Einkommen in der Vermietung angeboten werden. Voraussichtlich 2024 soll der Bau starten.
Foto – Bieten bedürftigen Kindern ein Jahr lang kostenlose Zirkus-Kurse in Köln-Dellbrück an: Sven Nitsch (l.), Leiter der Zirkusfabrik Kulturarena, und Immobilienunternehmer Frederik Möhl
© Uwe Schäfer